Felgenschutz am Reifen – was versteht man darunter?

Die meisten denken beim Wort „Felgenschutz“ vermutlich an ein spezielles Pflegemittel, um die Felgen an den Reifen vor äußeren Einflüssen zu schützen und wieder im neuen Glanz erstrahlen zu lassen. Tatsächlich handelt es sich beim Felgenschutz, der auch Felgenschutzleiste (FSL) oder Felgenrippe genannt wird, um eine Gummilippe, welche sich direkt am Reifen befindet. Sie bewahrt die Felge vor Kratzern, wenn der Reifen beispielsweise gegen einen Bordstein fährt.

Definition und Funktionsweise eines Felgenschutzes am Reifen

Beim Felgenschutz als besondere Abschirmung der Felge handelt es sich um eine spezielle Gummiform oder einen erhöhten Gummiring an der Reifenseite beziehungsweise rund um die Reifenplanke. Dieser Gummiaufsatz befindet sich an der Seitenwand des Reifens, genauer gesagt an der Flanke. Durch die Gummiwölbung wird der Kontakt mit dem Bordstein abgedämpft, da sie etwas über den Rand der Felge hinausragt. Da versehentliche Stöße gegen Bordsteine keine Seltenheit und Kratzer in der Felge zudem anfällig für Korrosion sind, ist diese Abdeckung durchaus sinnvoll und wird auch von vielen Reifenherstellern anerkannt.

Der Felgenschutz zeichnet sich durch seine Robustheit aus. Er überragt die Reifenwulst leicht über die äußere Reifenkante, ist also sichtbar. Die Gummiverstärkung im Inneren des Reifens sorgt dafür, dass er fest auf der Felge sitzt. Dabei drückt sich die Verstärkung, die aus einem Stahldrahtkern besteht, gegen den äußeren Rand der Felge, der als Felgenhorn bezeichnet wird. Wenn Sie mit den Reifen zu nah an einen Bordstein kommen, kommt es zuerst zu einer Berührung zwischen der Rippe des Reifens und dem Bordstein, wodurch das Felgenhorn geschützt wird. Natürlich gilt dies nur bis zu einem bestimmten Grad. Die Felgenschutzleiste schützt gleichzeitig auch die Reifen und verhindert Schäden an deren dünnen Seitenwänden. Der Schutz kommt aber schnell an seine Grenzen, das bedeutet, je stärker beziehungsweise schwungvoller Sie an eine Bordsteinkante bei Kurven oder beim Einparken fahren, desto wahrscheinlicher ist es, dass Reifen und Felgen Schaden nehmen.

Sinnvoller Einsatz von Felgenschutz am Autoreifen

Gerade dann, wenn Sie viel innerstädtisch unterwegs sind, ist ein Felgenschutz an den Reifen sinnvoll. Wurde die Felge einmal durch Kratzer beschädigt, ist sie anfälliger für Korrosion. Die Felgenschutzleiste kann sie oftmals vor Schäden bewahren. Sie ist besonders bei UHP-Reifen beziehungsweise Niedrigprofilreifen mit breiter Lauffläche und niedriger Flanke sowie Offroad-Reifen sinnvoll. Gerade bei Letzteren werden Beschädigungen in schnellen Geländefahrten verhindert. Bei Liefer- und Postwagen sowie Anhängern hat sich ihr Einsatz ebenfalls bewährt.

Bei Reifen mit einem hohen Profil ist der Einsatz eines Felgenschutzes weniger sinnvoll. Das liegt daran, dass der Gummi über die Felgenkontur hinausragt. Ebenfalls problematisch ist der Einsatz bei Stahlfelgen und aufgesetzten Radkappen, wenn sie bis an den Reifen reichen. Hier würde sich die Radkappe auf der Felgenrippe abstützen, sodass sie nicht mehr fachgemäß sitzt und bei hohen Belastungen abreißen könnte.

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